Sehschwäche
Was ist eine Sehschwäche?
Der Begriff „Sehschwäche“ ist ein etwas schwammiger, unpräziser Begriff für den es keine wissenschaftlich zu untermauernde Definition gibt. Weil das so ist, kann letztlich jeder etwas anderes darunter verstehen. Meist aber ist mit „Sehschwäche“ die Summe der verschiedenen das Sehen betreffender Defizite gemeint, also jegliche Abweichung von der Rechtsichtigkeit, ob es sich um brechungs- und baulängenbedingte Fehlsichtigkeiten oder um Augenerkrankungen handelt.
- Augen haben also eine „Sehschwäche“, wenn sie nicht in der Lage sind, Gegenstände scharf auf der Netzhaut abzubilden, oder ein Augenpaar keine einfachen Bilder liefern kann und deshalb Doppeltsehen besteht.
Gemein ist den „Sehschwächen“, dass sie das Sehen beeinträchtigen und die Sehschärfe, die Qualität des beidäugigen Sehens oder auch des Farbensehens herabsetzen. Sie können angeboren sein wie die Farbsehstörungen oder die brechungs- baulängenbedingten Fehlsichtigkeiten. Solche „Sehschwächen“ können mittels Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert werden. Sie können aber auch erworben sein, wie viele Augenerkrankungen vom Grünen Star bis zur altersbedingten Makuladegeneration.
„Sehschwächen“ haben also die verschiedensten Ursachen, entsprechend groß ist die Vielfalt der Behandlungsmethoden oder Korrekturmöglichkeiten. Bei den brechungs- oder baulängenbedingten Fehlsichtigkeiten wird mit Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert, die Augenkrankheiten bedürfen einer medikamentösen oder operativen ärztlichen Behandlung.
Arten von Sehschwächen
Die beim menschlichen Auge auftretenden Sehschwächen sind sehr vielfältig und können grob in Fehlsichtigkeiten, sowie in angeborene oder erworbene Augenerkrankungen unterteilt werden.
Fehlsichtigkeiten
Die Fehlsichtigkeiten sind so etwas wie „Bauabweichungen von der Norm“ im optischen Apparat des Auges und keine Erkrankung.
- Eine Kurzsichtigkeit besteht, wenn ein Auge für seine Brechkraft zu lang gebaut ist. Das kurzsichtige Auge sieht in der Ferne undeutlich, in der Nähe aber gut.
- Bei der Weitsichtigkeit hat das betroffene Auge für seine Brechkraft eine zu kurze Baulänge und sieht in der Nähe meist undeutlich. In der Ferne hingegen kann das Defizit an Brechkraft bei geringgradigen Weitsichtigkeiten durch die Akkommodation ausgeglichen werden.
- Bei der Hornhautverkrümmung ist die Hornhaut nicht ideal gebogen. Sie hat in zwei meist 90 Grad zueinander liegenden Richtungen unterschiedliche Krümmunsgradien und damit verschieden Brechkräfte. Daraus folgt die Abbildung eines Punkts in Form eines Stabes. Das Auge sieht in allen Entfernungen undeutlich.
- Die Alterssichtigkeit tritt auch bei rechtsichtigen Augen auf. Sie beruht auf der nachlassenden Elastizität der Augenlinse, die sich nicht mehr genügend krümmen kann, um den für deutliches Nahsehen benötigten Brechkraftzuwachs bereit zu stellen. Die Alterssichtigkeit wird ab dem 40. Lebensjahr spürbar.
- Die Winkelfehlsichtigkeit ist ein verdecktes Schielen und wie dieses eine Störung des beidäugigen Sehens. Hervorgerufen wird diese Sehschwäche durch eine Normabweichung der Sehachsen beider Augen. Das Augenpaar muss ständig einen hohen Augenmuskelaufwand betreiben, um keine Doppelbilder zu sehen.
- Die Farbfehlsichtigkeiten beruhen auf Anomalien bei der für das Farbsehen zuständigen Netzhautrezeptoren, die Zapfen genannt werden. Je eine Zapfenart ist für eine der drei Grundfarben blau, rot und grün zuständig, aus denen alle Mischfarben gebildet werden. Ist eine in zu geringerer Zahl vorhanden, kommt es zu Störungen des Farbensehen.
Häufige Augenerkrankungen mit einhergehender Sehschwäche
Viele Augenerkrankungen – ob angeboren oder erworben – führen zu Sehschwächen. Manche treffen nur ein Auge, andere beide Augen. Sie betreffen nicht nur den abbildenden Apparat der Augen wie beim grauen Star, sondern oft die Netzhaut.
Die bekanntesten Augenerkrankungen, die mit deutlichen Sehschwächen einhergehen sind:
- Der graue Star (Katarakt): Er geht mit einer zunehmenden Trübung der Augenlinse einher, die eine wachsende Sehschwäche mit sich bringt.
- Der grüne Star (Glaukom) ist eine Augendruckerhöhung, die auf Dauer den Sehnerv schädigt. Das Glaukom führt zu mehr als nur einer Sehschwäche, diese Erkrankung ist die häufigste Erblindungsursache in Deutschland.
- Die Makuladegeneration (AMD) ist eine altersbedingte Augenerkrankung der Netzhaut, bei der viele Netzhautzellen absterben, was zu großen Ausfällen im zentralen Sehen führt. In ihrer feuchten Variante schreitet die AMD sehr schnell fort. Die feuchte AMD führt schnell zu einer sehr starken Sehschwäche und nicht selten zur funktionalen Erblindung. Die Makuladegeneration ist die Augenkrankheit, die am häufigsten in Europa zu starken Sehbehinderungen führt.
- Die diabetische Retinopathie wird mit dem Anwachsen der gefäßschädigenden Diabetes Typ II-Erkrankungen ebenfalls immer häufiger. Dabei handelt es sich um eine langsam fortschreitende Netzhauterkrankung die mit einer wachsenden Sehschwäche einher geht.
Auge mit Sehschwäche durch Linsentrübung bei grauem Star
Ursachen von Sehschwächen
Die Ursachen von Sehschwächen sind sehr vielfältig. Das gilt sowohl für die Fehlsichtigkeiten, als auch für die angeborenen oder erworbenen Augenerkrankungen.
Ursachen der Fehlsichtigkeiten
Eine Kurzsichtigkeit kann vererbt worden sein. Meist ist das kurzsichtige Auge zu lang gebaut für seine Brechkraft. Die Kurzsichtigkeit zeigt sich meist ab einem Alter von 7-8 Jahren oder dem Eintritt der Pubertät und steigt etwa ab einem Alter von 25 Jahren nicht mehr an. Neuere Studien sehen eine Zunahme der Kurzsichtigkeit in den Industrienationen. Dabei soll ein Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit, höherer Bildung und längerer Schulzeit bestehen.
Bei der Weitsichtigkeit ist das Auge für seine Brechkraft zu kurz gebaut. Handelt es sich um eine geringgradige Weitsichtigkeit, wird sie oft nicht entdeckt, denn durch die Akkommodation kann das Defizit an Brechkraft ersetzt werden.
Die Hornhautverkrümmung ist in etwa der Hälfte der Fälle erblich bedingt. Ursache ist meist eine nicht ideal gebogene Hornhaut, die in zwei meist 90 Grad zueinander liegenden Richtungen unterschiedliche Krümmunsgradien und Brechkräfte hat. Dadurch wird ein Punkt nicht kreisrund, sondern stabförmig abgebildet und das Auge sieht in allen Entfernungen undeutlich.
Hauptgrund für die Altersweitsichtigkeit ist die nachlassende Elastizität vor allem der Augenlinse und ihres Halteapparats. Sie kann sich nicht mehr stark genug krümmen, um die zum Erkennen naher Gegenstände nötige zusätzliche Brechkraft zu liefern.
Die Winkelfehlsichtigkeit ist ein verdecktes Schielen. Diese Störung des beidäugigen Sehens beruht auf einer Normabweichung der Sehachsen beider Augen. Oft ruft der hohe Augenmuskelaufwand zur Vermeidung von Doppelbildern Beschwerden hervor.
Ursache der Farbfehlsichtigkeiten ist meist ein Mangel an einer der drei für das Farbsehen zuständigen Zapfenarten für die Grundfarben Blau, Rot und Grün, aus denen alle anderen Farben gemischt werden.
Ursachen von Augenerkrankungen die zu Sehschwächen führen
Auch Augenerkrankungen haben die verschiedensten Ursachen und können angeboren, oder erworben sein. Sie können aber auch die Folgen von Tumoren oder Allgemeinerkrankungen wie der Diabetes sein. Augenerkrankungen können auch neurologische Ursachen haben, wie aber auch durch Unfälle entstehen.
Augenkrankheiten können schleichend fast unbemerkt beginnen oder sich als plötzliche Sehschwäche äußern, manche Verursachen Schmerzen, andere nicht, wie zum Beispiel der graue Star.
Häufig zu neuronal bedingten Störungen und Sehschwächen führen Schlaganfälle. Oft kommen dadurch plötzliche Sehschwächen oder Doppeltsehen vor, aber auch Gesichtsfeldausfälle sind nicht selten. Zuweilen sind Schlaganfälle auch die Ursache von Lähmungen der Augenmuskeln. Ob und inwieweit sich diese Störungen zurückbilden, hängt vom Grad der Schädigung ab.Wichtig ist vor allem, dass die Therapie rasch beginnt.
Doppelbilder werden oft durch Schielen, Überanstrengungen, aber auch durch Tumore verursacht. Beim grauen Star ist die Eintrübung des optischen Systems Augenlinse ist Ursache für eine Sehschwäche. Der grüne Star hingegen äußert sich durch Gesichtsfeldeinschränkungen und Gesichtsfeldausfällen. Auch der Glaskörper kann Störungen aufweisen, „fliegende Mücken“ (Mouches volantes) sind für das Sehen störend.
Symptome von Sehschwächen
Da „Sehschwäche“ ein sehr umfassender Begriff ist und sowohl Fehlsichtigkeiten als auch krankhaften Zustände und Veränderungen am Auge betrifft, sind die Symptome vielfältig.
Kurzsichtigkeiten werden oft dadurch bemerkt, dass der Betreffende in der Ferne undeutlich sieht, am Meer wohl noch das Schiff erkennt, nicht aber den Namen. Längeres in die Ferne sehen ist anstrengend, weshalb un- oder unterkorrigierte Kurzsichtige beim Autofahren oft über Kopf- oder Augenschmerzen klagen.
Schwache Weitsichtigkeiten können bei jungen Menschen meist gar nicht an Symptomen erkannt werden. Die Akkommodation gleicht die fehlende Brechkraft aus, so dass der Weitsichtige ferne und nahe Gegenstände gut erkennen kann. Erst mit fortschreitendem Alter können von Weitsichtigen nahe Gegenstände wie die Zeitung nicht mehr deutlich erkannt werden. Die bis dahin verdeckte Weitsichtigkeit wird nun offensichtlich. Die Augen beginnen immer schneller zu ermüden und brennen, Kopfschmerzen treten auf. Auch wenn ein Kind einwärts schielt, wird man zuerst auf Weitsichtigkeit testen, der häufigsten Ursache für diese Schielart.
Hornhautverkrümmungen können allein oder in Kombination mit einer Kurz- oder Weitsichtigkeit vorkommen. Menschen mit Hornhautverkrümmung sehen in keiner Entfernung deutlich. Diese Augen bilden einen Kreis auch nicht als Kreis ab, sondern in Elipsenform, Quadrate als Rechtecke. Meist bemerkt der Betroffenen davon nicht so viel, denn der Formensinn überlagert und das Gehirn deutet meist richtig. Unkorrigiert kommt es auch hier zu Kopf- oder Augenschmerzen.
Bei der Alterssichtigkeit sind die Symptome ähnlich wie bei der Weitsichtigkeit: nahe Gegenstände können nicht mehr deutlich erkannt werden, die Zeitung wird in immer größerer Entfernung gehalten, bis der Arm zu kurz wird. Bei langem Lesen kommt es zur Überlastung der ständig maximal akkommodierenden Augen, es kommt zum Brennen der Augen, zu Rötungen, Augen- und Kopfschmerzen.
Die Winkelfehlsichtigkeiten mit ihrem gestörten beidäugigen Sehen bedeuten eine ständige Anstrengung der Augenmuskeln um Doppelbilder zu vermeiden. Man kann sich vorstellen, dass dies anstrengend ist. Besonders bei langem Lesen oder bei ausdauernder Computerarbeit kommt es zu einem Sammelsurium diffuser Beschwerden wie Doppeltsehen, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schwindel, die als asthenopische Beschwerden bezeichnet werden.
Farbenfehlsichtigkeiten bringen meist keine großen Beeinträchtigungen des Sehens im Alltag mit sich. Je nach Art der Farbsehschwäche werden Farben gar nicht erkannt, bei anderen nur einzelne Farben in bestimmten Situationen nicht und bei der Farbblindheit werden gar keine Farben gesehen, dieser Mensch sieht die Umwelt etwa so, wie auf einem Schwarz-Weiß-Foto. Rot-Grün-Gestörte können die Farben unter Umständen verwechseln. Doch haben sie gelernt, bei einer Ampel Rot und Grün anhand der Position des Lichts zu erkennen.
Augenerkrankungen, die eine Sehschwäche mit sich bringen, zeigen vielfältige Symptome. Beim grünen Star zum Beispiel sieht der Betroffene mit der getrübten Linse immer schlechter wie durch eine Milchglasscheibe. Der Glaukom-Patient jedoch leidet bei einem akuten Anfall unter heftigen Augenschmerzen und einem meist knallroten Auge. Bei fortschreitender Erkrankung kommt es zu Gesichtsfeldausfällen. Andere Erkrankungen zeigen lange keine offenkundigen Symptome wie Schmerzen und bleiben lange unentdeckt wie Tumore. Weitere Erkrankungen zeigen starke Entzündungserscheinungen wie die Bindehautentzündungen, wieder andere sind äußerst schmerzhaft wie Krankheiten und Verletzungen der Hornhaut.
Sofort zum Augenarzt gehen sollten Sie bei diesen Symptomen:
- rotes Auge (ein rotes Auge sollte solange als ernstes Symptom betrachtet werden, bis eine etwaige harmlose Ursache festgestellt ist!)
- plötzliche Sehverschlechterung
- heftige Augenschmerzen
- Wahrnehmen von Lichtblitzen
- Wahrnehmung von farbigen Ringen um Lichtquellen
- Wahrnehmung dunkler Flecken, die von oben nach unten regnen
- Verätzungen
- Verletzungen am Auge
- Fremdkörper im Auge
- Verbrennungen am Auge
Plötzliche Sehschwäche?
Wenn Sie Ihren Augenoptiker aufsuchen und ihm von einer Sehschwäche erzählen, die ganz plötzlich auftrat, wie ein verschwommenes oder undeutliches Sehen auf einem oder beiden Augen, wird er Ihre Symptome genau hinterfragen und auch überprüfen, in wieweit sich Ihre Sehschärfe verändert hat. Er wird Sie auch fragen, wann Sie zum letzten Mal beim Augenarzt waren, oder ob Sie vor kurzer Zeit neue Medikamente bekommen haben, zum Beispiel, wenn Sie Bluthochdruck oder Diabetes haben.
Generell wird Ihr Augenoptiker Ihnen bei einer plötzlich eingetretenen Sehschwäche eines oder beider Augen eindringlich zu einem möglichst sofortigen Augenarztbesuch anraten.
Ihre Beschwerden nämlich können viele Ursachen haben, von denen einige sehr gravierend sind. Nur eine Ursache werden sie kaum haben: eine rasche rapide Verschlechterung Ihrer Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Ihrer Hornhautverkrümmung. Diese Fehlsichtigkeiten beruhen schließlich auf einer der Baulänge nicht entsprechenden Brechkraft des Auges. Im Laufe des Lebens kann es da durchaus Veränderungen ergeben, wie beispielsweise durch das Altern. Größere, plötzliche Veränderungen der Sehschärfe beruhen meist darauf, dass eine Allgemeinerkrankung, eine Erkrankung der Augen, ein Medikament oder eine Verletzung hinzukommt.
Auch eine Altersweitsichtigkeit wird kaum die Ursache einer plötzlichen Sehschwäche sein. Sie vergrößert sich zwar bis etwa zum 60. Bis 65. Lebensjahr, aber das ist ein langsamer recht kontinuierlicher Prozess, der keine plötzliche Verschlechterung kennt, schon gar nicht auf einem Auge.
Weil das so ist, wird der Augenoptiker Ihres Vertrauens Ihnen dringend einen Augenarztbesuch empfehlen. Besonders wenn Sie über -3 Dioptrien kurzsichtig und über 40 Jahre alt sind. Dann sollten Sie Ihre Augen regelmäßig vom Augenarzt kontrollieren lassen. Sie tragen dann nämlich ein größeres Risiko für Augenerkrankungen wie die Netzhautablösung und den Grünen Star (Glaukom). Bei einer erfolgreichen Behandlung dieser Erkrankungen ist ein frühzeitiger Beginn das A und O einer erfolgreichen Therapie.
Sehschwäche testen?
Der Augenoptiker Ihres Vertrauens kann schon im Rahmen eines Sehtests erkennen, ob bei Ihnen der Verdacht auf eine Sehschwäche besteht. Sollte er auch nur den geringsten Anhaltspunkt dafür finden, wird sich dem Sehtest eine objektive und subjektive Refraktionsbestimmung anschließen.
Bei der objektiven Refraktionsbestimmung misst das heute meist computergesteuerte Refraktometer die Lichtbrechung in Ihren Augen und ermittelt die zur Korrektur Ihrer Fehlsichtigkeit benötigte Glasstärke. Doch wird das individuelle Sehen durch viele sensorische Faktoren wie beispielsweise den Formensinn beeinflusst.
Auch sagt die reine Korrektion der Abweichungen vom „idealen Sehen“ noch nicht viel über die Qualität des Sehens aus. Daher folgt der objektiven die subjektive Refraktionsbestimmung. Das geschieht mit dem Phoropter oder mit Probierbrillen. Dort werden Gläser mit verschiedenen Stärken eingesetzt oder vorgeschaltet und Sie bestimmen, mit welchem Glas Sie die Sehzeichen auf den Probetafeln besser sehen – so lange, bis keine weitere Verbesserung mehr zu erreichen ist.
Mit den eingesetzten optimalen Gläsern und weiteren Tests wird dann die Qualität des beidäugigen Sehens festgestellt und wenn nötig optimiert. Auch das Farbsehen Ihrer Augen kann mit Ishihara-Farbtafeln überprüft werden.
Übrigens: Sollte Ihr Augenoptiker oder Ihre Augenoptikerin auch nur den geringsten Anhalt für eine Augenerkrankung finden, wird er Ihnen eindringlich raten, einen Augenarzt aufzusuchen.
Sehschwächen Korrektur
Ihr Augenoptiker kann diejenigen Sehschwächen mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigieren, die eindeutig durch eine Fehlsichtigkeit verursacht werden. Dazu ermittelt er durch eine Refraktionsbestimmung Art und Stärke Ihrer Sehschwäche. Hat er den Verdacht, dass es sich nicht oder nicht nur um eine Fehlsichtigkeit handelt, wird er Sie zum Augenarzt schicken.
Die vier brechungsbedingten Fehlsichtigkeiten, also Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder Alterssichtigkeit können prinzipiell mit konventionellen Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Doch sind nicht alle Arten von Brillen oder Kontaktlinsen für alle Fehlsichtigkeiten und vor allem für alle Einsatzzwecke gleich gut geeignet.
Korrektur der Kurzsichtigkeit
Die Weitsichtigkeit kann mit einer Brille oder mit Kontaktlinsen korrigiert werden. Dabei kommen sowohl bei der Brille als auch bei Kontaktlinsen die Lichtstrahlen sammelnden Pluslinsen zum Einsatz, die dafür sorgen, dass Gegenstände wieder scharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Sowohl formstabile, als auch weiche Kontaktlinsen können verwendet werden. Ihr Augenoptiker berät Sie.
Korrektur der Hornhautverkrümmung
Eine Korrektur der Hornhautverkrümmung mit torischen Brillengläsern ist die verbreitetste Korrekturmöglichkeit, doch haben moderne Fertigungstechniken und neue Materialien auch Kontaktlinsen zu einer guten Alternative gemacht. Geringgradige Hornhautverkrümmungen können durch die sich zwischen Hornhaut und Kontaktlinse bildende Tränenlinse sogar mit formstabilen sphärischen Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Bei stärkeren Hornhautverkrümmungen bieten sich sowohl torische formstabile als auch weiche Kontaktlinsen an.
Korrektur der Alterssichtigkeit
Die einfachste Korrekturmöglichkeit der Alterssichtigkeit ist die Lesebrille, eine Einstärkenbrille mit einer die Lichtstrahlen sammelnden Pluslinse, die deutliches Sehen in einer komfortablen Entfernung ermöglicht. Allerdings kann die Lesebrille dies nur für eine Entfernung leisten, alles andere bleibt undeutlich.
Deutlich mehr Alltagskomfort bietet eine Gleitsichtbrille. Gleitsichtgläser haben drei Sehzonen für die Ferne, die mittleren Entfernungen und die Nahdistanz.
Solche Gleitsichtbrillen sind für Alterssichtige besonders gut geeignet, weil sie in allen Entfernungen wieder scharfes Sehen ermöglichen. Alternativ gibt es auch für Alterssichtige spezielle formstabile und weiche Kontaktlinsen, die zusätzlich zum Fernsehen auch deutliches Nahsehen ermöglichen.
Korrektur von Fehlsichtigkeiten durch Laser-Operationen
Prinzipiell können Fehlsichtigkeiten wie die Weitsichtigkeit, die Hornhautverkrümmung oder die Kurzsichtigkeit auch durch Laser-Augenoperationen korrigiert werden. Doch gilt es dabei zu bedenken, dass diese Korrektur eine Operation am eigentlich gesunden Auge darstellt – natürlich mit den üblichen Operationsrisiken.
Dieser operative Eingriff ist nicht rückgängig zu machen und: die Hornhaut bleibt danach auf Dauer dünner und weniger robust. Grund hierfür ist, dass ein Teil der Hornhaut zur Korrektur der Fehlsichtigkeit abgetragen wird. Auch die Lichtempfindlichkeit des Auges ist höher.
Winkelfehlsichtigkeiten werden nach der Mess- und Korrektionsmethodik nach Hans-Joachim Haase bestimmt und in der Regel durch entsprechend angefertigte Prismenbrillen korrigiert.
Viele Augenerkrankungen können zu Sehschwächen führen, die auch zu schweren Sehbehinderungen oder gar zur Erblindung führen. Hier steht im Vordergrund die augenärztliche Behandlung, die aus einer medikamentösen Therapie, einer Sehschulung oder einer Operation bestehen kann.
Sollte der Augenarzt feststellen, dass eine Brille oder Kontaktlinsen dem Patienten zu besserem Sehen oder zumindest einer Milderung der Beeinträchtigungen führt, wird er den Betroffenen mit einer Verordnung zum Augenoptiker schicken.
Sehschwächen bei Kindern?
Die Beurteilung der Qualität des Sehens und die Feststellung von Sehschwächen bei Kindern sollte immer mit einer augenärztlichen Begutachtung beginnen auch um Augenkrankheiten zu erkennen. Nicht umsonst ist bei den üblichen Vorsorgeuntersuchungen vor allem für Kleinkinder auch der Augenarztbesuch vorgesehen.
Je früher eine Sehschwäche bei Ihrem Kind erkannt wird, desto früher kann je nach Art der Sehschwäche mit der Korrektion der Fehlsichtigkeit oder einer Therapie - in manchen Fällen auch mit Sehschule – eingegriffen werden. Das sollte so früh wie möglich geschehen, denn optimales Sehen ist ein Lernprozess, den man seinem Kind so leicht wie möglich machen sollte.
Ergibt eine ärztliche Untersuchung eine Fehlsichtigkeit, wird Ihr Augenoptiker oder die Augenoptikerin Ihrem Kind eine kindgerechte, gut sitzende Brille mit bruchfesten, leichten Gläsern anfertigen. Dabei werden im Gespräch mit Ihnen alle wesentlichen Punkte besprochen und die Umgebung, die Aktivitäten und Lebensgewohnheiten Ihres Kindes berücksichtigt.